Vereinbarkeit von Familie und Beruf


Viele Familien, Väter wie Mütter, wünschen sich mehr Zeit mit ihren Kindern aber auch ausreichend Zeit für den Beruf. Für viele Familien bleibt dieser Wunsch aber weit hinter ihren Bedürfnissen zurück. Die Gründe sind vielfältig.

Eine gute Balance von Familie und Beruf steht und fällt mit einer guten Kinderbetreuung. Wer aber nach der Elternzeit keinen Kitaplatz für seinen Nachwuchs findet, hat das Nachsehen. Trotz Rechtsanspruch fehlen dieses Jahr 384.000 Kitaplätze. Meist sind es die Frauen, die dann zu Hause bleiben. Auch gerade, weil die Gehälter bei gleicher Qualifikation von Frauen immer noch geringer ausfallen als die von Männern. In Folge fehlen dem Arbeitsmarkt Fachkräfte, die theoretisch vorhanden wären.

Was kann getan werden?

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, müssen wir zunächst verstehen, dass Väter und Mütter unterschiedlichen Herausforderungen gegenüberstehen. Während Mütter, vor allem gerne mehr Zeit für den Beruf hätten, ist es bei den Vätern genau umgekehrt. Ihnen fehlt es häufig an Zeit mit der Familie. Das zeigt auch die Statistik.


Zwar ist die Zahl der berufstätigen Mütter mit einem Kind unter drei in den letzten Jahren um mehr als 8 Prozent von 30,8 Prozent (2008) auf 39,7 Prozent (2022) gestiegen, jedoch ist immer noch mehr als jede zweite Mutter mit einem Kleinkind zu Hause. Bei den Vätern ist es genau umgekehrt. Hier gehen 89,6 Prozent der Väter arbeiten.

Noch immer ist es nicht gesellschaftlich gelernt, dass auch Väter in Teilzeit arbeiten und sich gleich viel Zeit wie Mütter für den Nachwuchs nehmen. Der Anstieg der Zahl der berufstätigen Mütter wird vor allem mit dem Ausbau der Kinderbetreuung erklärt. Ein wichtiger Schritt war hier vor allem der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Aber auch in der Grundschule brauchen Eltern einen Anspruch auf Betreuung.

Die Deutsche Kinderhilfe begrüßt, dass 2026 der Anspruch kommen soll. Allerdings muss bis dahin noch einiges getan werden. Der Mangel an Erzieher*innen und Lehrer*innen, ist jetzt schon dramatisch. Von einer guten und sicheren Kinderbetreuung ist schon jetzt in vielen Kitas und Horten keine Rede mehr.

Wir fordern:

  • Mehr Kita- und Hortplätze zu schaffen.
  • Mehr Erzieher*innen auszubilden und einzustellen.
  • die Gleichstellungspolitik, die Männer und Frauen gleiche Teilhabe im Erwerbsleben einräumt und damit auch gleiche Löhne.
  • die Arbeitszeiten für Väter und Mütter weiter flexibel gestalten.
  • die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.
  • die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Kinder haben sowohl ein Recht auf Bildung und gute Betreuung als auch ein Recht auf ihre Familie, elterliche Fürsorge, Freizeit, Spiel und Erholung.

Lesen Sie unser Positionspapier zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf hier.

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